Elzach (sk). Mit einem festlichen Gottesdienst in der Kirche St. Nikolaus, zelebriert von Stadtpfarrer Hans-Jürgen Decker und musikalisch eindrucksvoll begleitet von der Band „Dreiklang“, begann die Feier zum 50-jährigen Bestehen des Elzacher Ortsvereins der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd). Im Anschluss versammelten sich zahlreiche Gäste im festlich dekorierten „Haus des Gastes“, das für diesen besonderen Anlass in einen Ort voller Erinnerung und Gemeinschaft verwandelt wurde.
Empfangen wurden die Gäste mit einem Glas Sekt. Eine eindrucksvolle PowerPoint-Präsentation mit zahlreichen Fotos dokumentierte die Arbeit, Freude und Erlebnisse der letzten Jahrzehnte. An Stellwänden konnten zudem alte Zeitungsartikel, Teilnehmerlisten der ersten Sitzungen und viele weitere Erinnerungsstücke betrachtet werden. An einem besonders geschmückten Stehtisch waren außerdem die Namen der bereits verstorbenen Mitglieder verzeichnet – auch ihrer wurde auf diese Weise gedacht. Schon beim Betreten des Saals war spürbar, wie viel Mühe sich die Mitglieder gegeben hatten.
Mit einem Sketch, der für viele herzhafte Lacher sorgte, eröffneten Cathrin Hänle, Linda Dufner, Nadja Steinhart und Michaela Koehler, das Festprogramm. Die vier Akteurinnen – als Putzfrauen verkleidet – griffen die bekannte Elzacher Frauefasnet auf, ein absolutes Highlight im oberen Elztal, das immer stets restlos ausverkauft ist. Pointiert beschrieben sie die abenteuerliche Jagd nach Eintrittskarten vor dem Pfarrzentrum: „Die Stimmung, der Spaß und das Partyflair isch bi de Frauefasnet legendär.“
Nach dem humorvollen Einstieg begrüßte die Vorsitzende Nicole Blatz-Trenkle die Anwesenden und zeigte sich selbst überrascht, wie schnell die Zeit vergangen ist: „Wir hatten doch erst das 40-Jährige.“ Sie erinnerte an die beeindruckende Bilanz der kfd Elzach: Rund eine Viertelmillion Euro wurde in den vergangenen 50 Jahren an verschiedenste Institutionen und auch an einzelne Menschen gespendet. Schon der erste Basar in den 1970er-Jahren brachte stolze 1000 Mark ein, wie sich Gründungsmitglied Bertl Bayer erinnerte.
Dr. Gabriele Niekamp vom kfd-Diözesanverband Freiburg sowie Justiz- und Migrationsministerin Marion Gentges würdigten die Arbeit der kfd. Gentges betonte in ihrer Ansprache: „Hier finden zugezogene Frauen Anschluss, hier wird Tradition gelebt.“
Besondere Aufmerksamkeit erhielten die Gründungsfrauen Bertl Bayer und Rosemarie Bechtold, die in einem Interview von den Anfängen und ersten Jahren der kfd Elzach berichteten. Moderiert wurde die Gesprächsrunde von Sabine Liebmann und Erika Hofmaier, deren Schwiegermutter vor einem halben Jahrhundert den Elzacher Ortsverein ins Leben rief. Mit einem Augenzwinkern erinnerten sich die 94-jährige Bertl Bayer und die 80-jährige Rosemarie Bechtold an vergangene Zeiten – etwa an das Jahr 1984, als die kfd-Frauen von der Narrenzunft Elzach gebeten wurden, das alte Krankenhaus für eine Tasse Kaffee zu fegen und zu wischen, damit es als Massenquartier für die vielen Narren genutzt werden konnte. Nach der Fasnet mussten sie die Arbeit, da es so gut funktioniert hatte, gleich noch einmal erledigen. Mit Charme und Witz nahmen die Frauen immer wieder auch das Patriarchat ins Visier.
Pfarrer Hans-Jürgen Decker, Pfarrerin Barbara Müller-Gärtner sowie Bürgermeister Roland Tibi bedankten sich in ihren Reden für den einzigartigen gesellschaftlichen Beitrag der kfd, bevor 18 der damals 67 Gründungsmitglieder in einem feierlichen Akt geehrt wurden. Für weitere heitere Momente sorgten zudem Sketche von Elvira Klausmann und Tanja Andris, die unter anderem „Mir hän ä knallrote Schuttig on“ nach der Melodie des bekannten „Er hat ein knallrotes Gummiboot“ zum Besten gaben.
Auch kulinarisch wurden die Gäste sehr gut versorgt: Die Ministranten übernahmen die Essens- und Getränkeausgabe. Auf Spendenbasis gab es ein Buffet mit Zwiebelkuchen, belegten Baguettes, leckeren Kuchen und Getränken – der Erlös kam den Ministranten zugute.
Das Jubiläum der kfd Elzach war geprägt von einer herzlichen und familiären Atmosphäre, die überall zu spüren war. Es war ein Abend voller Dankbarkeit, mutigem Engagement und Stolz auf das Erreichte – und ein Blick zurück auf ein halbes Jahrhundert gelebte Gemeinschaft, Zusammenhalt und Tradition. Die kfd Elzach freut sich auch weiterhin über jede Frau, die Teil der Gemeinschaft werden möchte.
Quelle: WZO 25.09.2025, Autorin Katharina Schnaitter (150 KB)